Ancistrus sp.

Brauner Antennenwels

Foto: Klaus Dreymann
Ursprüngliche
Herkunft:
Südamerika
Orinoco
Venezuela
Kolumbien
Haltung
bei mir:
Holz für die
Verdauung!
pH
6 - 8
LW
100 - 1000 µ/S
Temperatur
23° - 27° C

Zwei Welse bekam ich zu meiner Anfangszeit, ein 10 cm Männchen und ein 5 cm Weibchen, wobei ich dachte, dass es mit denen wohl noch ein Weilchen dauern würde, zumindest mit ihrer Geschlechtsreife...
Nach den mir bekannten Angaben in der Fachliteratur benötigen Ancistrus pflanzliche Kost, also Algen, Gemüse, Löwenzahn usw. und unbedingt Wurzeln oder Moorholz zum Abraspeln, da hierin benötigte Ballaststoffe für die Verdauung enthalten sind.
Ich liess also das Becken (630 l) veralgen und besorgte Wurzeln und schuf Verstecke. Beide Welse befinden sich von Anfang an in Gesellschaft mit allen anderen Fischen dieser Homepage.
Mein Gemüse- und Grünzeugangebot wurde mehr und mehr akzeptiert - halbe Grüne Gurken sind dabei wohl mit Abstand der Hit. Dabei wird aber das Wasser milchig, wenn die Welse die Gelegenheit hatten, über Nacht die Gurke bis auf die Rinde aufzuraspeln. Meistens liegt eine geschälte Kartoffel im Becken, manchmal ein Chinakohlstrunk oder eine Mohrrübe. Ansonsten gibt es alle zwei Tage Grünfutter-Tabletten und an dem Lebend- und Flockenfutter für die Salmler beteiligen sich die Welse ebenfalls.
Das Männchen zeigt Territorialverhalten, andere Welse werden vertrieben, auch größere.
Nach acht Wochen sah ich plötzlich ca. 12 mm lange Jungfische an der Rückwand und auf den Riesenvallisnerien !
Das Weibchen ist also doch schon geschlechtsreif gewesen......und ich hatte von allen Brutpflegegeschichten nichts gemerkt - naja, ich hatte ja auch nicht damit gerechnet. Obwohl mir im Nachhinein einfällt, dass ich mal beim Umsetzen der Wurzel, in der sich die Höhle des Männchens befand, merkte, dass das Männchen auch über Wasser in seiner Wurzel blieb.
Fünf winzige Ancistren beobachte ich jetzt regelmäßig in dem Gesellschaftsbecken und meine anfängliche Furcht, sie könnten gefressen werden oder mit ihrer Winzigkeit durch das Ansaugrohr des Filters abgesaugt werden, hat sich schnell zerschlagen: Sie sind erstaunlich schnell und sind von den Salmlern z.B. nicht zu erwischen.
Spezielles Aufzuchtfutter ist nicht erforderlich, die Ancistren raspeln eifrig an den Algen und inzwischen auch an den Wurzeln. Den ersten Wasserwechsel mit Osmosewasser haben sie auch unbeschadet überstanden.
Nach vier Wochen schwimmen sie frei wie alle anderen Bewohner des Beckens herum und raspeln neben ihren riesigen Eltern an der Kartoffel oder den Rosenköhlchen.
Wobei ich aber leider sagen muss, dass nach einem Vierteljahr nur noch drei von ihnen übrig sind und ich natürlich gerne mal wüßte, wieso, und was mit den anderen passiert ist.......
Inzwischen sieht es ganz so aus, als ob nur einer überlebt hat - er ist nun schon ein kräftiges Kerlchen und frißt zwischen den anderen "Riesen", ohne daß ihm etwas passiert.
Hier ist übrigens auch mal seine Mutter.......

29.8.1999
Oben in den Wurzeln der Schwimmpflanzen schwimmen schon wieder Ancistrus - Babies.

21.5.2000
Das Baby ist ein Männchen und die winzigen Antennen haben sich gerade verzweigt.

Winter 2002
Wir haben ein paar Welskinder aus dem Schulaquarium herausfangen und verschenken wollen und mussten dazu die zwei beim Keschern sehr hinderlichen Wurzeln herausnehmen. Nach ein paar Minuten bemerkte ich, dass auf dem Tisch unterhalb der Wurzeln viele kleine schwarze Kommas lagen und teilweise hin und her wuselten - da hatte sich ein großer Teil der Welsbrut trotz des Herausnehmens an ihrer Wurzel festgesaugt, auf dem Tisch aber dann, wg. plötzlich fehlenden Wassers, lieber losgelassen. Wir haben sie dann problemlos per Hand wieder zurückgesetzt.
Ich kenne aber eine Geschichte, bei der eine Wurzel in der Biotonne entsorgt wurde (im Winter!), und die Besitzerin nach Stunden ihren Ancistrus vermisste! Der wurde dann aber wohlbehalten(!) in eben der Biotonne gefunden und lebte noch Jahre weiter...

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