1.7.2000
Heute
habe ich vier Süßwasserflundern gekauft. Sie sehen auf den ersten Blick
aus wie die bekannten Flundern aus der Ost- und Nordsee, nur viel kleiner. Sie saßen
in sehr weißem Staubsand eingegraben und waren vom Verhalten für mich
als unkundigen Betrachter zunächst wie ihre größeren Salzwasservettern.
Aus dem asiatischen Raum sollen sie stammen konnte ich noch in Erfahrung bringen
- in meinem Labyrintherbecken haben sie sich sofort in den Sand gebuddelt.
Naja - mal sehn, wie das weitergeht.
Sie sind dort zusammen mit drei Zwergflundern (Trinectes maculatus).
6.7.2000
Ich weiß nicht, ob sie das Umsetzen überhaupt überlebt haben - ich
habe keine von ihnen bis heute wiedergesehen!
7.7.2000
Doch!!! Heute hatte sich eine von ihnen an einer Scheibe festgesaugt und hing da
so vor sich hin...
17.7.
Es ist schwer, Literatur über diese Flundern zu bekommen. Das Wenige sagt aber
zumindest, daß die Flundern an der Ostküste der USA vorkommen sollen,
zwischen Texas und Florida und entweder im Brackwasser, im Meerwasser oder im Süßwasser
leben können.
19.7.
Sie fressen Mückenlarven - weiße und rote.
22.7.
Tubifex sind offenbar für sie DER Hit!
Bei Schweinen würde man sagen "mit beiden Vorderläufen im Trog"
- ich hatte einen Klumpen Tubifex ins Becken geworfen und nach kurzer Zeit steckten
drei von den Flundern mit dem Kopf in dem Klumpen, fressend!
28.7.
Sie haben aufgestellte, kleine Stacheln gleichmäßig über ihre "Rückseite"
verteilt.
30.7.
Es gibt nur sehr spärlich Literatur über die Süßwasserflundern,
inzwischen habe ich sogar das Gefühl, dass Trinectes
maculatus und Achirus spec.
gelegentlich miteinander verwechselt werden.
Achirus wird z.B. oft als Synonym von Trinectes angesehen usw.
Wenn in den Veröffentlichungen Abbildungen der betreffenden Flundern zu sehen
sind, dann sehen sie alle aus wie die Fische, die ich unter Achirus spec. gekauft
habe.
Es gibt eine mir bekannte Stelle unter den Veröffentlichungen,
da scheint mir eine Verwechselung von Achirus fasciatus mit Trinectes maculatus vorzuliegen
(aquarien magazin 9/70,S.696):
Zitat:
"Wer
seine Sauen liebt, sollte sie, wenn er an der Küste zwischen Texas und Florida
wohnt, nicht frei herumlaufen lassen - sie könnten nämlich zu leicht ersticken.
Schuld daran ist..........die etwa 15 Zentimeter lange Zwergzunge (Achirus fasciatus),
von der Bevölkerung treffend "hogchoker", auf deutsch "Schweinewürger" genannt. Diese
lieblichen Tierchen werden nämlich zuweilen mit anderen Früchten des Meeres
ans Ufer gespült, wo sie von den nichtsahnenden Schweinen verspeist werden.
Leider sind die Fische mit sehr harten, kräftigen und vor allem rauhen Schuppen
ausgerüstet und bleiben daher den armen Ringelschwänzchen nicht selten
im Halse stecken." Zitat Ende.
Und richtig - bei genauer Betrachtung meiner Zwergflundern hatte ich ja schon deutlich zahlreiche spitze Stacheln in Reihen über die Oberseite verteilt erkennen können. Obige Schilderung bedeutet aber auch, dass zumindest die adulten Tiere im Meerwasser, mindestens aber im Brackwasser leben dürften.
April 2001
Die Flundern erfreuen sich nach wie vor bester Gesundheit und sind inzwischen immens
gewachsen, sie haben ihren Umfang teilweise verdoppelt - ja nach gefressener Enchyträen-
oder Tubifexmenge :-)
Jahre später habe ich die Flundern dann abgegeben.