30.9.2001
Nach einigen Erkundigungen und der Möglichkeit, vier halbwüchsige Altum-Skalare
von meinem Dealer zu kriegen, die seit längerem bei ihm herumschwimmen, habe ich heute das Wasser
im großen Amazonasbecken mit Osmosewasser gewechselt.....
Die Haltung der Altums
scheint nicht - wie ich ursprünglich gelesen hatte - an 30° C und ein absolut
weiches und salzloses Wasser gebunden zu sein.
Ich werde jetzt also doch meine ersten Altum-Erfahrungen machen - heute habe ich
alle vier gekauft, und nur noch nicht abgeholt. Ich hatte ja schon mal einen ausgewachsenen
Altum-Skalar gesehen und erinnere mich noch, daß mir ob seiner Größe
und seines Aussehens die Kinnlade runterhing! :)
Ich weiß natürlich nicht, wie die Altums mit meinem Paar Skalare klarkommen
werden - abwarten.
1.10.
Sie sind da!
Es sind vier Pterophyllum altum, Wildfänge aus dem Orinoco. Nach dem Eingewöhnen
benahmen sie sich sofort völlig normal, sie schwimmen inzwischen mit dem Skalarpaar
herum und fressen mit ihnen Mückenlarven. Keine Anzeichen von Hektik oder Umsetzungsstreß.
2.10.
Die Wassertemperatur beträgt inzwischen 25 ° C, aber die vier schwimmen
zusammen frei an der Frontscheibe entlang und ohne irgendwelche verdächtigen
Anzeichen von irgendwas.
Bei der Fütterung sind sie noch etwas unbeholfen, d.h. sie sind viel langsamer
bei der Sache, als die anderen Fische im Aquarium, die das ja schon kennen.
3.10.
Sie stehen jetzt zu sechst mit dem Skalarpaar zusammen als Gruppe.
Wenn ich aus einiger Entfernung sehe, wie sie als Formation ausgerichtet unbeweglich
in meine Richtung stehen, dann ist mir schlagartig wieder bewußt, daß
sie ziemlich gut durch ihr Verhalten, ihre Zeichnung und ihre Umgebung getarnt sind.
Beim ersten Versuch sie zu fotografieren demonstrierten sie mir eindrucksvoll, wie
sie bei Annäherung einer vermeintlichen Bedrohung reagieren: Sie flüchten
nicht, stattdessen drehen sie sich sofort mit ihrer schmalsten Seite, also der Rückansicht,
in Richtung zum Feind und werden so praktisch unsichtbar. Diese passiert fast synchron,
wodurch sich die vorherigen vier Breitseiten praktisch gleichzeitig auflösen
und sich in vier schmale, dunkle Pflanzenstengel verwandeln. Die plötzliche
Auflösung der Beute ist vermutlich sicherer gegenüber einem Freßfeind,
als die Flucht, die bei diesem ja immerhin noch einen Verfolgungsreflex auslösen
könnte.
Gelernt haben sie aber schon etwas: Wenn ich mich dem Aquarium
nähere, dann bewirkt das bei ihnen offensichtlich keinen Streß, auch
nicht, wenn ich mich in ihrer Nähe bewege - wenn ich aber einen Fotoapparat
an meinem Körper trage sind sie sofort unsichtbar!
Beim Wasserwechsel
heute bemerkte ich einen leichten Rotschimmer in den hinteren Augenhälften
der Altums - anders als die deutliche Rotfärbung bei den Skalaren, aber immerhin.
16.12.
Inzwischen warten die Altums schon immer in der einen Aquariumecke, in der sie sehen
können, ob ich durch die Tür komme und ihnen endlich das Futter bringe
- sie fressen gut!
24.12.
Die Altums wachsen gut und fressen mir die Haare vom Kopf!
Ich habe heute wg. der notwendigen Geschlechtertrennung bei meinen Endler Guppies
drei Männchen in das Altum-Gesellschaftsaquarium rübergesetzt und habe
die Altums zum ersten Mal richtig jagen gesehen. Angesichts ihrer stromlinienungünstigen
Form sind sie auf kurzer Strecke aber nicht schlecht!
5.2.
Sie wachsen und wachsen - sehr zu meiner Freude und sie halten sich praktisch immer
als Viererbande zusammen auf. Heute mache ich den soundsovielten Versuch, sie endlich
mal fotografiert zu kriegen. Sie scheinen mir inzwischen nicht mehr so ängstlich
zu sein, wie noch vor ein paar Wochen, aber das dunkle Blitzlichtgerät über
ihnen auf der Deckscheibe ist ihnen einfach nicht geheuer.
9.2.
Einige Streitereien zwischen den beiden größten unter ihnen fangen an,
wobei sie dabei deutliche Verfärbungen am Schädelbereich zeigen - die
beiden Streithähne kriegen dann sozusagen schwarze Schläfen. Ich habe
beim ersten Anblick natürlich einen Schreck gekriegt und an irgendeine Krankheit
bei den Altums gedacht, aber es scheint wirklich ein Ausdruck ihres Erregungszustands
zu sein. Bei "Frieden" oder größerem zeitlichen und/oder räumlichen
Abstand der beiden Kontrahenten verschwinden diese dunklen Flecke wieder.
Die Tatsache, dass sie sich neuerdings streiten sagt mir andererseits auch, dass
sie geschlechtsreif werden. Der Streit fing an, als zwei Skalarweibchen im selben
Becken anfingen abzulaichen, was die Altums offensichtlich nicht unberührt
gelassen hat.
WW am 24.02.02
16.3.02
Der größte von ihnen ist jetzt 20 cm hoch - ohne die letzten Flossenstrahlen
gemessen.
29.5.02
Das Grossbecken hat jetzt die erforderlichen Wasserwerte (200µS/cm und pH
7,7) - ich habe alle vier Altums umgesetzt. Das Fangen war allerdings nicht so leicht
- die zwei Skalare, die mit im Becken waren, hätte ich derweil zig mal fangen
können, die Altums sind da doch eine gehörige Portion geschickter. Aber
letztendlich ist alles ohne Verletzungen etc. abgelaufen - sie gewöhnen sich
jetzt erstmal an die neue Umgebung von 860 Liter.
2.6.02
Zwei etwas ältere Altums sind jetzt noch dazu gekommen, wobei die schon ein
ganzes Stück größer als die anderen vier sind. Der größte
der beiden ist seitdem ständig im Kampf mit immer demselben Altum meiner ursprünglichen
Viererclique. Hoffentlich geht das auf Dauer gut.
Ich habe eine feinverzweigte, große Wurzel noch zusätzlich in eine Ecke
des Beckens gegeben, hinter der sich die vier kleineren Altums wg. der doch inzwischen
häufigen Angriffe der großen Altums relativ sicher verstecken können.
Nach Erkundigungen: Die kleinen Altums sind jetzt ein halbes Jahr alt, die großen
Altums ein Jahr.
15.6.
Die Rivalitäten scheinen sich langsam einzupendeln, ich habe aber trotzdem
noch zusätzlich eine große Echinodorus als Sichtbarriere in die Mitte
des Beckens gesetzt.
Wenn es Futter gibt sind alle Altums sofort da, ohne Rücksicht auf Rangordnung.
Wg. der Urlaubsfütterung muss ich sie langsam an Granulatfutter gewöhnen,
das ich dann über einen Futterautomaten zugeben kann - drei Wochen lang werden
sie damit zurechtkommen müssen! Sie gehen bisher aber leider noch sehr zögerlich
an andere Dinge als Lebenfutter oder Tiefkühlkost.
Die großen Altums haben sich als normale Skalare entpuppt und der kleinere
von beiden ist während meines Urlaubs gestorben.
Ich setze meine zwei einsamen Skalarweibchen zum dem großen Skalar in der
Hoffnung, dass er wenigstens ein Männchen ist.
Diese Hoffnung ist erfüllt worden - beide Weibchen laichen regelmäßig mit dem riesigen Männchen ab.
Der Laich wird allerdings nachts immer vermutlich von den Panaque nigrolineatus abgeweidet.
10.10.
Skalare und Altums scheinen einen Hautparasiten zu haben, zumindest sieht es auf
den ersten Blick so aus, als ob sich hier und da auf der Haut stecknadelspitzenkleine
Pocken erhoben haben....
15.12.
Ein großer Altum schwimmt tot und sehr zerfetzt unter der Wasseroberfläche.
1.2.03
Die ganze Geschichte hat sich als etwas anders herausgestellt: Immer wenn eins
der Skalarweibchen laichbereit gewesen ist, hat es offenbar ziemliche Abwehrkämpfe
seitens der Skalare gegenüber den Altums gegeben, worunter die Altums am meisten gelitten haben.
Inzwischen habe ich die restlichen drei Altums von den Skalaren getrennt - sie leben jetzt friedlich (!)
mit den Diskus zusammen.
5.2.04
Ich habe mir heute eine Fünfergruppe ganz kleine Altums gekauft und sie in das große 870 ltr.-Becken gesetzt.
Im Moment sind sie immer ganz dicht zusammen und inspizieren das Becken und die diversen Deckungsmöglichkeiten hinter
den Wurzeln. Sie gehen aber zum Glück schon ganz energisch an Weiße Mückenlarven. Wenn sie durchkommen hole ich noch
weitere fünf, die auch noch in dem Zooladen waren. Es sind wohl Wildfänge mit einem Körperdurchmesser von einem
Fünfmarkstück.
Sie sind so klein, dass ich sie anfangs immer erstmal ein Weilchen suchen muss, wenn ich zu ihrem Aquarium komme.
11.2.04
Ich habe nur noch drei weitere gefunden und gekauft - die anderen zwei sind von jemand anderem vorher gekauft worden.
Ich habe jetzt also einen Winzlingsschwarm von acht Altums.
14.2.04
Es ist schon interessant, wie sich diese relativ winzigen Altums im Zusammenleben mit vergleichsweise riesigen Panaques
verhalten, mit Panaques, die mit einer einzigen Schwanzflossenbewegung dermaßen das Wasser aufwirbeln, dass der
kleine Altumschwarm in alle Richtungen auseinanderstiebt - danach aber sofort wieder die Sicherheit im geschlossenen
Verband sucht.
Wenn es dann Futter in Form von lebenden Weißen Mückenlarven gibt sind Hunger und Jagdinstinkt bei ihnen wohl doch so
stark, dass sie sich mit kleinen, schnellen Vorstößen an den Welsen vorbei trauen, um die weit enfernt umherzuppenden
Mückenlarven mit sehr zielstrebigen "Angriffen" zu erwischen.
Es macht fast den Eindruck, als würden sie sich mit der Methode "Pfeifen im Walde" Mut gegenüber den riesigen Welsen
machen, wenn
sie ihre entschlossenen Vorstöße machen....
Inzwischen haben sie sich schon daran gewöhnt, dass es manchmal schmackhaftes Frostfutter gibt (Rote Mülas und Mysis),
das man auch fressen kann.
4.4.04
Alle acht sind gewachsen. Sie sind relativ wenig ängstlich wenn ich mich ihrem Becken nähere und warten schon,
dass ich Futter oben ins Wasser gebe.
25.1.05
Vier von ihnen habe ich behalten. Sie sind inzwischen schon fast so groß wie ausgewachsene Skalare.
30.10.05
Da die Wasserwerte im Diskusbecken besser sind, setze ich die Altums heute zu den Diskus um.
4.03.07
Die Kombination Altums-Diskus funktioniert gut. Beide kriegen ausreichend Futter ab und bekämpfen sich nicht gegenseitig.
Inzwischen bemühe ich mich um abwechslungsreichere Nahrung und biete Mehlwürmer an. Die Altums gehen nach anfänglichen
Zögerungen inzwischen sofort darauf los. Außerdem sind sie auch echte Raubfische und sind imstande, einen Neonschwarm
von hundert Individuen innerhalb einer Woche auf Null zu reduzieren.