Ctenopoma acutirostre

Alle Fotos: Klaus Dreymann
Ursprüngliche
Herkunft:
Afrika, Zaire
Haltung
bei mir:
Sandboden,Höhlen
pH
6,8
LW
600-800 µ/S
kH
3
gH
6
Temperatur
26° - 28° C

Ich habe mich mal wieder auf den ersten Blick in eine mir bis dahin unbekannte Fischart verguckt - Leopardbuschfische! Es sind zwei ausgewachsene und somit schon ziemlich beeindruckend aussehende Exemplare von Labyrhintern aus Zaire - somit also auch meine ersten Afrikaner.
Sie benehmen sich bisher sehr zutraulich.

26.11.
Ich habe noch einen dritten gefunden und gekauft. Er ist etwa halb so groß wie die ersten zwei. Beim Dazusetzen kümmern sich die beiden alteingesessenen sofort um den Neuling und "beschnuppern" ihn.

Nach Einsetzen dreier Roter Neons habe ich mitgekriegt, was für Räuber die Leoparden in Wirklichkeit sind......sofort ging die Verfolgungsjagd los und alle drei Buschfische benahmen sich wie ein jagendes Rudel.

Inzwischen haben sie auch gelernt, dass man die Welstabletten fressen kann und sie setzen sich mit Nachdruck gegenüber den großen Panaques und den L 114 durch.

Schwer zu sagen, was mir gerade diese Fischart so sympathisch macht - vielleicht weil sie zutraulich in meine Richtung schwimmen und meiner Hand folgen, wenn es Futter gibt und weil sie dieses aber nicht so aufdringlich tun, wie z.B. viele Lebendgebärende? An ihnen ist gar nichts Hektisches oder Ruckartiges, sie gleiten meist vorsichtig durch das Wasser - es sei denn, sie haben einen möglichen Beutefisch entdeckt!

Manchmal sind sie beim besten Willen nicht zu entdecken, obwohl ich weiß, dass sie irgendwo versteckt sind. Pflanzen gibt es nicht in dem großen Panaque-Becken, aber viel Holz. Und dazwischen können sie sich ausgezeichnet tarnen.

Hoffentlich finde ich bald mal das fehlende Geschlecht dazu.

7.10.06
Auf Dauer sollten diese großartigen Fische doch auch imstande sein, größeres Futter als Mückenlarven zu bewältigen. Ich probierte Mehlwürmer - mit sehr mäßigem Erfolg!
Am nächsten Tag dann warf ich dickere Larven ins Wasser, Käferlarven mit 5 cm Länge und mindestens 5 mm Durchmesser (Zophobas morio). Und siehe da - die erste Larve wurde von einem der größeren Buschfische geschluckt und nicht wieder ausgespuckt! Sogar der kleinere von ihnen schluckte eine dieser Larven - spuckte sie dann aber wieder aus. Sie müssen also auch erst lernen, dass das Futter ist.

13.10.
Sie haben es gelernt! Wenn ich jetzt eine dieser großen Käferlarven auf die Wasseroberfläche werfe sind sie sofort zur Stelle und schlucken sie runter.

Selbst der kleine Buschfisch bewältigt inzwischen diese für ihn relativ großen Larven.
Inzwischen habe ich mal Tauwürmer angeboten - sofort waren diese Riesen geschluckt und verschwunden (der kleine Buschfisch schafft allerdings noch keine Tauwürmer, aber er probiert ständig daran herum...).

27.10.
Grillen als Futter werden auch angenommen und mit lautem Geschmatze von der Oberfläche gesaugt. Allerdings muss ich sehr aufpassen, dass die Grillen nicht die Gelegenheit haben, über die Filtermatte aus dem Aquarium zu klettern und dann zirpend meine Wohnung zu bevölkern.

1.12.
Heute habe ich endlich drei weitere von ihnen gekriegt! Wieder zwei große und einen Halbwüchsigen.

28.11.2016
Ich habe mir heute noch vier ganz kleine Exemplare gekauft und in ein Extrabecken gesetzt.

29.09.2017
Man liest hier und da, das die Leopardbuschfische nachtaktiv sind und ansonsten schüchtern in irgendeiner Höhle liegen - hier nicht! Sie haben sich offensichtlich an mich gewöhnt. Wenn Futter auf oder durch die Wasseroberfläche kommt sind sie sofort zur Stelle und schnappen in Windeseile nach ihrem Anteil. Im Vergleich zu den Achtbindenbuntbarschen Rocio octofasciata sind sie gleichschnell und im Vergleich zu den Leopoldi-Skalaren Pterophyllum leopoldi sind sie schneller.

11.01.2018
Manchmal sehe ich einen von ihnen auch nach längerer Sucherei nicht mehr und finde ihn dann schließlich eng an einen dunklen Ast auf der Seite liegend geschmiegt, mit dem er praktisch "verwachsen" ist. Es gibt also bei ihnen - wie man es oft in lexikalischen Websites über Fische lesen kann - Ruhephasen in irgendeiner Deckung.
Um dieses Bestreben etwas zu unterstützen habe ich heute drei große HT-Rohre als potenzielle Höhlen in einer Ecke des Aquariums platziert. Mal sehen, ob die angenommen werden...
13.01.2018
Es gibt immer noch welche, die sich wie oben beschrieben an Äste schmiegen, aber manchmal guckt der eine oder andere auch schon mal aus einer der neuen Höhlen.
13.03.2018
Heute hat es einen Unfall gegeben.

Als ich vor das Aquarium der Buschfische trat, sah ich einen von ihnen zwischen zwei Auslegern einer großen Wurzel eingeklemmt auf der Seite liegen. Er atmete schneller als normal.

Ich weiß nicht, wie es Labyrinthern geht, wenn sie längere Zeit nicht zur Wasseroberfläche kommen können..... Ich habe dann die Hartholzwurzel zusammen mit dem Buschfisch aus dem Becken gehoben und versucht, den manchmal zappelnden Fisch vor oder zurück zu schieben - vergebens. Er war völlig zwischen den beiden Wurzelarmen verkeilt. Bei kräftigeren Versuchen hätte ich den Fisch mit Sicherheit verletzt. Es blieb mir nur noch die Möglichkeit, den etwas dünneren Zweig mit der elektrischen Stichsäge vorsichtig abzusägen. Die dabei von mir verursachten Erschütterung und Vibrationen waren für den Buschfisch sicher nicht angenehm.
Nach ein paar Minuten fiel der eine Ast ab und der Fisch fiel ins Wasser. Dort lag er dann immer noch atmend auf dem Rücken und ich konnte die Quetschung und die Verletzung im Bauchbereich sehen.

Er hat die ganze Prozedur dann leider doch nicht überlebt.

Das Leben geht weiter und die kleinen Buschfische machen sich inzwischen mutig durch die für sie zunächst unbekannte, neue Umgebung.

Wenn es aber Rote Mückenlarven gibt, sind sie immer vorn mit dabei und lassen sich nicht "die Butter vom Brot nehmen"!